„Her wiert uns dürstet also sere, trag auf wein“, sang der im Kloster Neustift begrabene Minnesänger Oswald von Wolkenstein in seinem berühmten Trinklied. Auch er kam schon in den Genuss des im Kloster Neustift angebauten Weines.

Die alte Torggl in unserem Gastgarten steht mit dem Neustifter Wein in enger Beziehung. Die Weinpresse aus dem Jahr 1717 war in der Stiftskellerei Neustift in Betrieb, bis sie dort durch hydraulische Pressen ersetzt wurde. Seit 1969 hat sie samt Pressbaum und Druckstein ihren Platz in unserem Gastgarten gefunden.

Eine Besonderheit dieser Weinpresse ist der 12 Meter lange Torgglbaum. Darunter befindet sich der Trog, in den die Trauben geschüttet und worin sie ausgepresst wurden. Durch die Löcher an der Seitenwand konnte der Saft abfließen. Am anderen Ende des Torgglbaums hängt der mehrere Zentner schwere Torgglstein, mit dessen Gewicht der Pressvorgang ausgelöst wurde. Durch Drehen der Spindel, die durch den langen Hebel in Bewegung gesetzt wurde, konnte er gehoben oder gesenkt werden.

Heute ist die Stiftskellerei Neustift mit modernster Kellertechnik ausgestattet und Jahrgang für Jahrgang entstehen hier sehr charaktervolle, weltweit nachgefragte Weine, vor allem die typischen Eisacktaler Weißweine wie Sylvaner, Kerner, Gewürztraminer oder Müller Thurgau.

Mit der vollständig erhaltenen Weinpresse hat sich im Hotel Brückenwirt ein Stück Arbeitskultur vergangener Jahrhunderte erhalten, das zu besichtigen Sie herzlich eingeladen sind.

Weiterführende Literatur:
Ernst Parschalk: Reben – Trauben – Wein im Raum Neustift-Brixen. 50 Jahre Weinproduzentengenosenschaft 1961 – 2011. Brixen: A. Weger, 2011.

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